Überraschung zum Dienstjubiläum: Stadtbrandinspektor Werner mit Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet
06.04.2016Zunächst wirkte alles nicht besonders auffällig: Rund 50 Feuerwehrleute aus Neu-Isenburg und dem Stadtteil Zeppelinheim waren gekommen, weil Bürgermeister Herbert Hunkel im Namen der Stadt Neu-Isenburg zu der kleinen Feier in den Feuerwehrstützpunkt in der Sankt-Florian-Straße eingeladen hatte. Anlass: Das 25jährige Dienstjubiläum von Stadtbrandinspektor Stefan Werner als Ehrenbeamter. Doch dann gab es eine große Überraschung.
„Stefan Werner ist bescheiden und zurückhaltend, dabei aber immer hoch professionell. Er weiß einfach was wann zu tun ist.“ „Der Einsatz kann noch so stressig sein, die Lage noch so kompliziert – der Stadtbrandinspektor ist nicht aus der Ruhe zu bringen.“
Von allen, die zum Ehrentag von Stefan Werner gekommen waren, gab es lobende Worte. Der 55jährige ist seit 15 Jahren als Stadtbrandinspektor für die beiden Freiwilligen Feuerwehren in Neu-Isenburg verantwortlich. Doch wer während der Begrüßungsworte in einzelne Gesichter der eingeweihten Feuerwehrkollegen von Stefan Werner schaute ahnte es schon: Da kommt noch was.
Es war der Landrat, der plötzlich eine große Mappe in der Hand hielt. „Das was hier jetzt passiert, hat im Wesentlichen drei Funktionen“, so Oliver Quilling, „aber die Erklärung schiebe ich hinterher, jetzt gratuliere ich erst mal.“
Sprach es und ließ den ebenfalls anwesenden Landtagsabgeordneten Hartmut Honka aus der Urkunde vorlesen, die er aus der Mappe zauberte. „Zur Würdigung langjähriger ehrenamtlicher Leistungen werden Herrn Stefan Werner für die Verdienste um die Gemeinschaft Dank und Anerkennung ausgesprochen."
Ganze Familie in der Feuerwehr aktiv
Während Honka den vom hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und vom Landrat unterschriebenen "Ehrenbrief des Landes Hessen" übergab, steckte Quilling Werner die zugehörige Ehrennadel an („der weitaus gefährlichere Teil des Jobs…“). Anschließend gab es noch Blumen für Stefan Werners Ehefrau Kornelia, die genau wie die gemeinsame Tochter Larissa ebenfalls bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert ist.
Anschließend ging der Landrat noch auf die eingangs erwähnten drei Funktionen ein, die mit der Verleihung des Ehrenbriefes verbunden seien. „Zum einen soll das bisherige Engagement des Geehrten entsprechend gewürdigt werden. Zweitens sollen die, die bislang noch kein Ehrenamt ausüben angeregt werden, sich gleichermaßen ehrenamtlich zu betätigen. Außerdem wird mit der Verleihung drittens die Hoffnung verbunden, dass Sie noch lange Zeit mit dem gleichen Enthusiasmus, Ihrer Ruhe und Ihrem Sachverstand, in Ihrer Funktion weiter machen. Da habe ich aber keine Bedenken. Die Feuerwehr ist ein Teil Ihres Lebens, das bekommen wir hier immer wieder eindrucksvoll bewiesen.“
Zu den Gratulanten während der Feierstunde gehörten neben Quilling, Hunkel und dem Landtagsabgeordneten Honka, der erste Stadtrat Stefan Schmitt; Thomas Peters, der gleichzeitig Werners Stellvertreter und stellvertretender Kreisbrandinspektor im Landkreis Offenbach ist; Uwe Sauer, Leiter der Branddirektion Offenbach; Isenburgs Wehrführer Jochen Müller; Stadtbrandinspektoren aus dem ganzen Landkreis Offenbach und auch der Stadtbrandmeister aus der thüringischen Partnerstadt Neu-Isenburgs, Weida, Silvio Schettler. Auch zahlreiche Vertreter des Magistrats und aus der Stadtverordnetenversammlung waren gekommen.
Auch nach zahlreichen, teils sehr persönlichen Grußworten, war Stefan Werner seine Überraschung immer noch anzusehen. In seinen Dankesworten merkte Werner an, ein Stück weit sei das alles doch selbstverständlich, dennoch freue er sich natürlich über die Auszeichnung und die vielen guten Worte. Zurückhaltend, bescheiden, aber dennoch sehr aufmerksam: So, wie er schon im Vorfeld von allen Rednern beschrieben wurde bedankte sich der Geehrte in aller Kürze.
Seit über 41 Jahren bei der Feuerwehr
Der in Neu-Isenburg geborene Feuerwehrmann ist seit September vergangenen Jahres auch Inhaber der Ehrenplakette der Stadt Neu-Isenburg. Stefan Werner kam im Oktober 1974 als 13jähriger zur Jugendfeuerwehr. Im März 1978 wechselte der gelernte Verwaltungsfachwirt in die Einsatzabteilung. Von 1991 bis 2001 war er als stellvertretender Stadtbrandinspektor aktiv, bevor er 2001 Stadtbrandinspektor wurde.
Der Ehrenbrief des Landes Hessen ist eine Auszeichnung des Hessischen Ministerpräsidenten, die für besonderes ehrenamtliches Engagement im Bereich der demokratischen, sozialen oder kulturellen Gestaltung der Gesellschaft vergeben wird. Der damalige Ministerpräsident Albert Osswald stiftete den Ehrenbrief im Jahre 1973. Über die Verleihung eines Ehrenbriefs des Landes Hessen entscheiden die Landrätinnen oder Landräte, beziehungsweise die Oberbürgermeisterinnen oder Oberbürgermeister, in deren Zuständigkeitsbereich die zu Ehrenden wohnen.