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Silvester steht vor der Tür- Sicherheitstipps für Feuerwerk

28.12.2022

Vor und an Silvester steigen die Unfallzahlen und die Einsätze der Feuerwehr an. Ursache ist das unsachgemäße oder mutwillige Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Nicht selten sollen durch die Böller in Briefkästen, Hausfluren, Auspuffrohren die Menschen erschreckt oder geärgert werden. Leider passieren dabei nicht nur Sachschäden, sondern auch schlimme Verletzungen.
Bei unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerksartikeln sind Körperpartien wie Hände und Gesicht besonders gefährdet. Am Silvesterabend häufen sich Abrisse von Gliedmaßen, Verletzungen der Augen, schwere Verbrennungen und Schädigungen des Gehörs. Allein in Berlin verletzen sich nach Feuerwehrangaben jedes Jahr rund 500 Menschen in der Silvesternacht.

Schäden und Verletzungen entstehen oft deshalb, weil häufig nicht einmal einfache Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Die Wahrscheinlichkeit einer sorgenfreien Party erhöht sich z. B. deutlich, wenn ausschließlich Feuerwerkskörper verwendet werden, die eine Zulassung durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) haben. Diese bescheinigt, dass das Feuerwerk bei sach- und bestimmungsgemäßer Verwendung sicher ist.

Speziell Raketen sollten immer aus schweren, kippsicheren Gefäßen abgeschossen werden – und niemals aus der Hand. Befindet sich das persönliche “Cape Canaveral” vor der Haustür, müssen Windstärke und -richtung im Blick behalten werden. Außerdem sollten Raketen niemals unter Bäumen gestartet werden. Das fehlende Laub mag zwar freie Bahn signalisieren, die Äste können den Flugkörper jedoch umlenken oder sogar wieder in Richtung Boden schicken.

Wer Feuerwerk entzündet, sollte im eigenen Interesse generell auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu Personen und zu Gebäuden achten. Geschlossene Fenster und Türen erhöhen die Sicherheit zusätzlich, weil sich Raketen oder Böller nicht versehentlich ins Innere „verfliegen“ und einen Brand verursachen können.

Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf die Ohren gelegt werden. Nach Angaben von HNO-Ärzten erleiden jährlich rund 8000 Deutsche an Silvester Verletzungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper. Mehr als ein Drittel behalten durch ein solches „Knalltrauma” bleibende Schäden wie Tinnitus und Hörverlust. In schweren Fällen können sogar Trommelfelle einreißen und die Gehörknöchelchen verletzt werden.

Das besonders Gefährliche bei explodierenden Feuerwerkskörpern ist die kurze Impulsdauer der Lautstärke. Fatal: Bei einem sehr kurzen Impuls nimmt die Lautstärke- Empfindung ab, die Schädigung bleibt zunächst unbemerkt. Explodieren Feuerwerkskörper in weniger als zwei Metern Nähe, erreichen die Schallimpulse Spitzen von bis zu 160 Dezibel. Zum Vergleich: Ein startendes Düsenflugzeug entwickelt in 30 Metern Entfernung einen Schalldruckpegel von 150 Dezibel. HNO-Ärzte empfehlen deshalb, die Ohren an Silvester durch Ohrstöpsel zu schützen.

Nachfolgend ein paar Tipps

-Zielen Sie mit Feuerwerkskörper nicht auf Mitmenschen oder Tiere
- Feuerwerksraketen benötigen eine „feste“ Startvorrichtung, beispielsweise
eine Glasflasche im Getränkekasten, NICHT aus der Hand starten, das kann
Verbrennungen zur Folge haben. NICHT unter Bäumen und in unmittelbarer
Nähe zu Hochhäusern starten.
-Feuerwerksbatterien sollten Sie immer auf gerader Fläche platzieren und
gegen eventuelles Umkippen absichern
- Nur BAM-Zertifizierte Feuerwerkskörper der Klasse 1 und Klasse 2 nutzen,
keine ungeprüften Feuerwerkskörper einsetzen. Mindestalter für
Feuerwerkskörper der Klasse 2 ist 18 Jahre. Bedienungsanleitung der
einzelnen Produkte lesen.
- Beim Abbrennplatz darauf achten, dass keine leicht brennbaren Gegenstände
in der Unmittelbaren Nähe sind. Noch nicht benutztes Feuerwerk gegen
Funkenflug sichern
- Sobald der Feuerwerkskörper gezündet wurde, sollte man einen
Sicherheitsabstand einnehmen
- Feuerwerks-Blindgänger, die nicht explodieren, nicht sofort berühren oder
entsorgen, sondern erst einige Zeit warten (20 – 30 Minuten)
- Beim Zünden des Feuerwerkes kein Körperteil über das Feuerwerk beugen,
nur von der Seite und mit ausgestreckten Armen die Feuerwerkskörper
anzünden. Stabfeuerzeug verwenden.
- Zerlegen Sie keine Feuerwerksbatterien oder andere Feuerwerkskörper
- Verbinden Sie nicht eigenmächtig mehrere Feuerwerksbatterien
- Lassen Sie Kinder und Jugendliche Feuerwerkskörper nur unter Aufsicht
nutzen, auch wenn es sich dabei um Feuerwerk der Kategorie 1, dem
Jugendfeuerwerk handelt
- Als Zuschauer Sicherheitsabstand einhalten und nicht in Schussrichtung der
Raketen aufstellen. Auf dem Balkon die Tür hinter sich schließen. NICHT
bei geöffnetem Fenster zuschauen.
- Abgebranntes Feuerwerk oder Blindgänger nicht sofort in der Restmülltonne
entsorgen. Am besten in einem Metall- oder Wassereimer bis zum nächsten
Tag aufbewahren.

Wenn doch etwas passiert:

- Löschversuche bei einem Kleinbrand, wie z. Bsp. Mülleimer, selbständig unternehmen. Bei einem Brand oder schweren Verletzungen unter Telefon 112 Hilfe anfordern.

-Verbrennungen, die größer als die Handfläche des Verletzten sind, müssen vom Notarzt behandelt werden. Sie sollten nicht gekühlt werden. Kleinflächigere, leichte Verbrennungen dürfen dagegen kurz mit Leitungswasser gekühlt werden.

- Ist ein Finger abgerissen, sollte man diesen in ein möglichst keimfreies Stück Stoff wickeln und kühlen. Notfalls kann das auch ein sauberes Stofftaschentuch sein


Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tipps einen guten und sorgenfreien Übergang in das neue Jahr zu ermöglichen.

Ihre Freiwillige Feuerwehr Neu-Isenburg