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Rund 3.000 Besucher beim "Tag der Hilfsorganisationen" in der Sankt-Florian-Straße

03.09.2016

Rund 3.000 Besucher haben sich heute bei sonnigem Wetter und besten Temperaturen in der Sankt-Florian-Straße über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks informiert. Besonderes Highlight für viele Gäste: Mit schwerem Rettungsgerät an einem "Unfallauto" arbeiten und so selbst einmal in die Rolle eines Feuerwehrmanns schlüpfen.

Zuvor hatten die Helfer gezeigt, wie Rettungsschere und Rettungsspreizer richtig gehandhabt werden. Die meisten Besucher waren außerdem sehr beeindruckt, als Feuerwehrmann Ralph Schrod vorführte, welche Kräfte wirken, wenn während eines Unfalls die Airbags in einem Auto ausgelöst werden. Nach dem ohrenbetäubenden Knall war klar, warum ein eingeschalteter Airbag vor allem einem auf dem Beifahrersitz in Babyschale transportierten Kleinkind sehr gefährlich werden kann. Mit riesiger Wucht wurde die Schale von dem sich aufblasenden Airbag gegen die Rückenlehne des Beifahrersitzes gedrückt.

Direkt zu Beginn der Veranstaltung hatte die Kinderfeuerwehr bereits gezeigt, dass die Helfer der Feuerwehr nicht nur zum Löschen von Bränden da sind. In einem Theaterstück haben die jüngsten Isenburger Feuerwehrleute im Alter zwischen 6 und 10 Jahren gezeigt, dass man auch die Feuerwehr rufen kann, wenn beispielsweise nach einem Sturm ein Baum aufs eigene Haus gestürzt ist.

Die Jugendfeuerwehrleute zeigten beim Tag der offenen Tür gleich zwei Mal ihr Können: Marius Seeger, der sich mit zahlreichen weiteren engagierten Ausbildern um den Neu-Isenburger Feuerwehrnachwuchs im Alter von 10 bis 16 Jahren kümmert, ist zufrieden: "Das lief genau so wie wir es geübt haben." Zuvor hatten acht der jüngeren Jugendfeuerwehrleute im Hof des Feuerwehrhauses innerhalb weniger Minuten eine brennende Holzhütte gelöscht. Einmal pro Woche treffen sich die Jugendlichen im Feuerwehrhaus, um während vieler individueller Übungen auf den Dienst in der Einsatzabteilung vorbereitet zu werden. "Momentan sind es insgesamt 24 Mädchen und Jungen aus Neu-Isenburg und vier Jugendliche aus dem Stadtteil Zeppelinheim - weiterer interessierter Nachwuchs ist aber jederzeit willkommen." Die "älteren" Jugendlichen zeigten während einer Übung wie schwierig das Arbeiten in einer völlig verrauchten Wohnung ist. Mit Atemmasken gingen zwei Jugendfeuerwehrleute in ein brennendes Zimmer vor, um einen bewusstlosen Mann in Sicherheit zu bringen und das Feuer zu löschen.

Ein Hingucker im wahrsten Sinne des Wortes war die beim Tag der offen Tür fast schon obligatorische Vorführung einer Fettexplosion. Leider kommt es immer noch regelmäßig vor, dass Menschen den fatalen Fehler begehen und in Brand geratenes Fett in der heimischen Küche mit Wasser löschen wollen. Da Wasser einen viel niedrigeren Siedepunkt hat wie das Fett, sinkt es unter die brennende Substanz mit einem höheren Siedepunkt ab und verdampft schlagartig (aus einem Liter Wasser werden rund 1.700 Liter Wasserdampf). Die brennende Masse wird - noch brennend - regelrecht herausgeschleudert. Das sorgt im Regelfall für schlimme Verbrennungen, bei dem, der den Löschversuch unternommen hat. Tipp: Normalerweise ist es ausreichend, den Deckel auf den betroffenen Topf aufzubringen und dort eine Weile liegen zu lassen - die Flammen werden dann in Kürze ersticken.

Im Anschluss an diese Vorführung zeigte die Einsatzabteilung dann am Feuerwehrturm quasi, was passiert, wenn die ehrenamtlichen Helfer zu solch einem Küchenbrand gerufen werden. Im dritten Obergeschoss sollte die Küche brennen - Flammen schlugen schon aus dem Fenster. Mehrere Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz löschten den Brand von innen, zwei Weitere über den Korb einer Drehleiter. Hierüber wurde auch ein Mann aus der Brandwohnung in Sicherheit gebracht.

Auch bei den Kollegen des Technischen Hilfswerks war Einiges los: Viele interessierte Besucher waren zur Vorführung eines so genannten "Leiterhebels" gekommen - hierbei können zum Beispiel Menschen mit Hilfe von Leitern aus den Obergeschossen von Wohngebäuden liegend sicher zu Boden gebracht werden. Gerade wegen der hohen Temperaturen und dem sonnigen Wetter war auch die Surfanlage der Kollegen sehr gut besucht. Während einer weiteren Übung zeigten die Kollegen wie man mit geringem technischen Aufwand große Mengen Wasser von "a" nach "b" pumpen kann. Für die musikalische Untermalung sorgte das Blasorchester Dreieich.

Dass die Feuerwehr auch am Tag der offenen Tür immer einsatzbereit ist, wurde unter anderem um 11.04 Uhr unter Beweis gestellt. Mit einer Drehleiter unterstützten drei Kollegen in der Schwalbenstraße im Stadtteil Gravenbruch den Rettungsdienst. Eine 97jährige Frau musste aufgrund gesundheitlicher Probleme ins Krankenhaus. Sie wurde zum schonenden Transport mit einer Trage über den Korb der Drehleiter zu Boden gebracht.

Außerdem mussten am Nachmittag 17 Feuerwehrleute auf die Autobahn 3 ausrücken. Um kurz nach 15 Uhr war zwischen dem Offenbacher Kreuz und der Anschlussstelle Frankfurt/Süd ein VW Golf in Flammen aufgegangen. Der Wagen brannte total aus, Menschen wurden nicht verletzt. Es bildete sich allerdings ein langer Stau in Richtung Köln. Etwa eine Stunde nach Ende des Tags der offenen Tür war der Einsatz um 18 Uhr beendet.

Weitere zahlreiche Bilder vom Tag der offenen Tür gibt es hier.