Ob Brand in Küche, Keller oder Kinderzimmer: Feuerwehrleute aus Neu-Isenburg proben bei Einsatz-Workshop Menschen retten und Flammen löschen
14.01.2018Die ehemalige Sozialunterkunft in der Nähe der Neu-Isenburger Feuerwache wurde am Wochenende zum Übungsobjekt: Ein Dutzend Ehrenamtliche der Feuerwehr konnten hier unter sehr realen Bedingungen verschiedene Einsatzszenarien unter Atemschutz üben.
„Umluftunabhängiger Atemschutz“ kommt bei der Feuerwehr immer dann zum Einsatz, wenn die Luft dünn und giftig wird. In der Regel ist das beispielsweise immer der Fall, wenn es im Inneren eines Gebäudes brennt: Egal ob in Keller, Küche oder Kinderzimmer: Die Helfer nehmen sich dann frische Atemluft in einer Flasche auf dem Rücken mit ins Haus, atmen sie über Schlauch und Schutzmaske ein und können so mitten im gefährlichen Brandrauch arbeiten. Etwa zwanzig Minuten reicht so eine Flaschen-Portion.
Fünf Ausbilder hatten sich für die zwölf Teilnehmer des Workshops verschiedene Szenarien überlegt. Nachdem das Vorgehen zunächst theoretisch in einem Unterricht besprochen wurde, stand ganz praktisch dann zum Beispiel ein Kellerbrand auf dem Plan. Aufgabe für die Helfer war es hier etwa, einen 80 Kilogramm schweren Dummy ins Freie zu bringen. Außerdem musste bei einem Feuer in einer Küche im 1. Obergeschoss nach einem vermissten Opfer gesucht werden.
„Großer Vorteil für uns war, dass der Komplex abgerissen wird, zum Teil aber noch möbliert ist“, sagt Philipp Tsangos, einer der Ausbilder, der den Workshop mit organisiert hat. „Deshalb konnten wir mit Hilfe einer gasbetriebenen Übungsbrandstelle zum Beispiel mit echten Flammen im Gebäude arbeiten.“
Die Gebäude hinter dem Technischem Hilfswerk in der Sankt-Florian-Straße werden zu Gunsten einer Lärmschutzwand beseitigt. Die neue Obdachlosen-Unterkunft, die die städtische „Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft“ (Gewobau) im Baugebiet „Birkengewann“ errichtet hat, wurde im Oktober 2017 fertig gestellt. Auf knapp 900 Quadratmetern können hier bis zu 56 Menschen Unterschlupf finden.