Neuer Gerätewagen "GUS" war nur am 1. April im Einsatz
01.04.2024Innovativ, vorausschauend, erfinderisch - weit über die Stadtgrenzen hinaus ist der Entwicklergeist der Isenburger Feuerwehr und ihrer Mitglieder bekannt. Doch dieses Mal ist den Brandschützern ein besonderer Coup gelungen: Mit der Indienststellung des Gerätewagens "GUS" schaffte es die Wehr erstmals ein bundesweit einmaliges Einsatzfahrzeug auf die Straße zu schicken - wenn auch nur für einen Tag.
Möglicherweise ist es dem ein oder anderen schon aufgefallen - natürlich ist der Gerätewagen "GUS" speziell für den Einsatz am 1. April entwickelt worden. Der Hintergrund der Geschichte ist leider recht bedrückend: Immer wieder erleben wir an Einsatzstellen, dass Schaulustige Fotos von unserer Arbeit machen. Zunächst stört das auch nicht weiter, doch bei genauerem Hinsehen - kann derartiges Verhalten schnell gefährlich werden: Wenn beispielsweise mitten auf der Straße das eigene Auto abgebremst wird, um die Einsatzstellen zu fotografieren oder zu filmen.
Die eigenen moralischen Werte sollte unserer Meinung nach hinterfragen, wer Opfer (egal ob tot oder lebendig!) fotografiert. Gerade das musste wir in den letzten Wochen leider beobachten! Ein erhobener Zeigefinger auf Paragrafen soll das nicht sein (Gaffen kann tatsächlich juristische Folgen haben). Uns geht es vielmehr darum, dass Sie es bestimmt auch schlimm finden würden, in einer solchen Situation fotografiert oder gefilmt zu werden oder vielleicht in sozialen Netzwerken Fotos von ihrer Familie nach einem Brand, Unfall oder einem ähnlichen Ereignis finden würden.
Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie unter https://gaffen-toetet.de/.
Hier nochmal die ganze Geschichte zum Nachlesen:
Es handelt sich bei dem Fahrzeug um den ersatzbeschafften Einsatzleitwagen 1 (ELW 1), der seit Indienststellung des neuen ELW 1 2021 bisher als Reservewagen vorgehalten wurde.
Ab heute wird er als Gerätewagen "GUS" wieder häufiger mit Blaulicht unterwegs sein. Unter dem Motto Retten, Löschen, Bergen, Informieren wird er an Einsatzstellen als Anlaufpunkt für Schaulustige dienen. Speziell geschulte Feuerwehrleute, stehen bereit und werden eine Übersicht über die Einsatzstelle geben, über aktuelle Entwicklungen unterrichten und Fragen beantworten können. Die Kräfte, die an ihrer weißen Weste erkennbar sein werden, haben hierfür in den letzten Wochen alle einen speziellen Lehrgang besucht. Sie werden vor Ort auch Film- und Fotoaufnahmen koordinieren, damit nicht heimlich ums Eck oder aus dem fahrenden Auto heraus Bilder geschossen werden müssen.
Imbisswagen gesucht
Inzwischen mit einer Anhängerkupplung ausgestattet sind wir momentan auf der Suche nach einem Imbisswagen, die Verpflegung der Schaulustigen sichergestellt ist. Kommen Sie gerne auf ein Steak vorbei - blutig bis ziemlich durch - alles wird zu bekommen sein. Wir hoffen, dass wir Interessenten an unserer Arbeit so bestmöglich entgegenkommen können. Die Abkürzung "GUS" ("Gaffer und Schaulustige") ist inspiriert von der Realität und das Konzept basiert auf zahlreichen Erfahrungen aus bisherigen Einsätzen und wurde daher bereits intern als besonders praxisorientiert gelobt.