Mehr Einsätze, engagierter Nachwuchs, viel Ausbildung und ein lebhaftes Vereinsleben - Rückblick auf 2014 während zwei weiterer Jahreshauptversammlungen bei der FFNI
06.03.2015Nachdem vor knapp einem Monat die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Neu-Isenburg (Kernstadt und Zeppelinheim) gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückblickten folgten heute zwei weitere Fazits auf 2014. Sie fielen im Wesentlichen positiv aus.
Neu-Isenburgs Wehrführer legte den Schwerpunkt seines Berichts auf besondere Einsätze des abgelaufenen Jahres - darunter sechs Großbrände und einer der größten Brandeinsätze in der Geschichte der Feuerwehr Neu-Isenburg. Am 21. Oktober waren die Helfer zunächst lediglich zu einer „Brandnachschau“ in die Odenwaldstraße im Gewerbegebiet Süd gerufen worden. Als die ersten Helfer vor Ort waren, brannte eine rund 700 m² große Lagerhalle für Farben und Lacke bereits total. Weitere Einzelheiten sind hier nachzulesen. „Während im Feuerwehrhaus noch die Aufräumarbeiten im Gange waren“, so Jochen Müller, „brannte es zwei Tage später in einem Hochhaus in der Nachtigallenstraße, im Stadtteil Gravenbruch.“ Der nächste personal- und arbeitsintensive Einsatz, es gab acht Verletzte, 90 Menschen mussten während der Löscharbeiten vor Ort betreut werden.
Quantitativ erwartet Müller in der Zukunft eine Zunahme an Einsätzen, die wegen ausgelöster Rauchmelder (seit Anfang dieses Jahres Pflicht) in Privatwohnungen anfallen. „Da wo in der Vergangenheit angebranntes Essen auf dem Herd vielleicht nur etwas komisch gerochen hat, schreckt der Alarm des Rauchwarnmelders die Nachbarn auf und der Notruf ist schnell ausgelöst. Aber das ist auch gut so, denn auch hier hat die Vergangenheit gezeigt, wie schnell es gehen kann, wenn ein kleiner Brand zu spät bemerkt wird.“
Auch im Bereich der „technischen Hilfeleistung“ gab es zahlreiche Einsätze abzuwickeln. „Die Baustelle auf der Autobahn A3 nahm uns ab August sehr stark in Anspruch“, sagte Müller. Ein Bombenfund zwischen dem Offenbacher Kreuz und Obertshausen und zwei tödliche Unfälle waren sicher die kräftezehrendsten und belastendsten Ereignisse. Allerdings, so resümierte der Wehrführer, „zeigten sich hier die Vorteile einer guten Vorplanung, da bei Einsätzen in diesem Bereich die Feuerwehren Obertshausen und Neu-Isenburg parallel alarmiert wurden.“ Wahrscheinlich im kommenden Jahr steht in diesem Bereich die Sanierung der Fahrbahn in Fahrtrichtung Frankfurt an.
Der Jugendfeuerwehrwart der FFNI, Stefan Schempp, freute sich in seinem Jahresbericht über das stetige Engagement von insgesamt 31 Jugendfeuerwehrleuten, aber auch von insgesamt vier Feuerwehrkollegen, die sich über ihre Tätigkeit in der Einsatzteilung hinaus, um die Ausbildung des Nachwuchses kümmern. „Ohne euch wäre so eine aktive Jugendarbeit, wie wir sie betreiben, nicht möglich“, resümierte Schempp.
Neben der allgemeinen Feuerwehrausbildung bekamen die jungen Feuerwehrleute auch viele weitere Aktivitäten geboten. An einem so genannten „Berufsfeuerwehrtag“ beispielsweise, übernahmen die Jugendlichen in der Feuerwache in der Sankt-Florian-Straße das Kommando. „Außerdem waren wir 2014 wie schon in den vergangenen Jahren sehr aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit“, sagte der Jugendfeuerwehrwart. Neben der traditionellen Teilnahme am Isenburger Lumpenmontagsumzug, beim Hugenottenlauf oder während zahlreicher Stadtfeste und Veranstaltungen wurde vor allem aktiv für die Mitwirkung in der Jugendfeuerwehr geworben.
Stefan Schempp teilte mit, dass er nach 15 Jahren Jugendarbeit bei den Neuwahlen zum Jugendfeuerwehrwart im kommenden Jahr aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht: „Ich möchte hiermit rechtzeitig für einen Nachfolger dieses wichtigen Amtes werben.“ Darüber hinaus hoffe er auch, dass sich noch einige weitere Ausbilder für die Jugendfeuerwehr finden („Um weiter unseren Ansprüchen gerecht werden zu können.“)
Auf das Vereinsjahr, also die Aktivitäten der ehrenamtlichen Feuerwehrleute neben Einsatz & Ausbildung, blickte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, André Daffner, zurück: Ein Grillfest, mit Besuch von Feuerwehrkollegen aus unserer thüringischen Partnerstadt Weida ist allen vor allem in kulinarischer Hinsicht in Erinnerung geblieben. Im Anschluss an eine Führung für die Kollegen auf dem Frankfurter Flughafen, kümmerten sich die Thüringer um die Zubereitung des Grillguts. „Es gab Mutzbraten und Bratwurst, wofür wir uns im Namen aller herzlich bedanken“, so Daffner.
Ob „Tag der offenen Tür“, „schwarze Partie“ (Ausflug an einen Ort, den die Teilnehmer erst während der Hinfahrt erfahren) „Kindernikolaus“ oder „Weihnachtsfeier“: Daffner bedankte sich bei allen Vereinsmitgliedern für die tatkräftige Mitwirkung bei der Organisation der Veranstaltungen - „ohne Eure Unterstützung wäre Vieles nicht durchführbar.“
Seinen besonderen Dank richtete der Vereinsvorsitzende schließlich noch an Thomas Köhler, Murat Halilcavosogulari, Thomas Ott und Richard Stoisiek. Die vier Kollegen hatten im vergangenen Jahr die „Georg-Leichter-Hütte“, eine Wetterschutzhütte im Neu-Isenburger Staatsforst, renoviert. Die Hütte war 1974 zu Ehren des gleichnamigen langjährigen Feuerwehrchefs in Neu-Isenburg errichtet worden.