Löschen ist nur der halbe Job – rund 3.000 Besucher beim "Tag der Hilfsorganisationen" in der Sankt-Florian-Straße
09.09.2018„Wer von Ihnen will denn jetzt selbst mal ran und das Auto aufschneiden?“ fragt Feuerwehrkollege Ralph Schrod in Richtung der Menschentraube, die sich auf dem Parkplatz zwischen Feuerwehr und Technischem Hilfswerk rund um das dort aufgebaute Unfall-Szenario versammelt hat.
Ausgestattet mit Helm und Schutzjacke macht sich eine der Besucherinnen ans Werk. Mit viel Geschick und Unterstützung von Feuerwehrmann Steffen Schelhasse gelingt ihr in wenigen Minuten der Schnitt am sogenannten „B-Holm“ auf der Beifahrerseite des Unfallautos, zwischen Beifahrersitz und Rückbank und sie hält das Metallstück in den Händen. „Das dürfen Sie als Andenken mit nach Hause nehmen“, sagt Schrod.
Mitmachen ist das große Thema bei den Besuchern fast aller Altersklassen beim „Tag der Hilfsorganisationen“. Raffael hat sich auf dem Außenwaschplatz im Feuerwehrhof gerade den Schlauch eines Feuerlöschers gegriffen. Geduldig lässt sich der 6-Jährige von Feuerwehrmann Dominik Büttner erklären, was man damit machen kann, als vor den beiden auch schon der Mülleimer eines speziellen Feuerlöschtrainers in Flammen aufgeht. Es dauert nur wenige Sekunden, da hat Raffael den Brand im Griff. „Ein Fall für die Kinderfeuerwehr“, resümiert einer der staunenden Besucher.
Die „Löschdrachen“, die Kinderabteilung Neu-Isenburger Feuerwehren, hatte zu diesem Zeitpunkt ihr Können bereits während eines Theaterstücks unter Beweis gestellt. Die 6-10 Jahre alten Nachwuchsfeuerwehrleute zeigten, welche Maschinerie in Bewegung gesetzt wird, wenn in einem Wohnhaus ein Feuer ausbricht und die überwiegend ehrenamtlichen Feuerwehrleute anrücken. Hierfür gab viel Applaus. Weitere Informationen zur Kinderfeuerwehr gibt es hier.
Großes Getümmel herrschte zwischen 11 und 17 Uhr auch in der großen Fahrzeughalle der Feuerwehr. An den Autos und an Infoständen konnten sich die Gäste über Rettungsgasse, Rettungskarte, die Mitgliedschaft bei einer der Hilfsorganisationen und die Ausrüstungen von Feuerwehr, Polizei und Deutschem Roten Kreuz informieren. Auch die Jugendfeuerwehr warb hier um Nachwuchs – zeigte aber zwischenzeitlich auch schon mal das Können der bereits aktiven Jugendlichen bei zwei Übungen. Neue Leute mit Lust auf ein sinnvolles Hobby sind trotzdem Willkommen. „Wir treffen uns immer montags von 18-20 Uhr“, erläutert Jugendfeuerwehrwart Marius Seeger. Mehr Infos gibt es hier.
Mit dabei war auch wieder das „Brat-Team“ von unserer Partnerfeuerwehr aus Weida. Die Kameraden hatten einige Kilos Original Thüringer Bratwürste dabei, die neben Pommes, Steak, Crêpes und vielen anderen Leckereien für viele der rund 3.000 Besucher ein besonderes Highlight waren.
Auch bei den Kollegen des Technischen Hilfswerks war Einiges los: Bei der Vorführung der „Pumpengruppe“ zeigten die Kollegen wie man mit geringem technischen Aufwand große Mengen Wasser von "a" nach "b" pumpen kann. Auch für die Kinder wurde es beim THW nicht langweilig. Hüpfburg und Sandkasten haben bei sonnigem Wetter und warmen Temperaturen einfach nur zum Spielen eingeladen – die ganz mutigen konnten aber auch selbst die Schaufel in die Hand nehmen und in einer speziellen Vorrichtung Sandsäcke, die zum Beispiel während Hochwassereinsätzen gebraucht werden, füllen.
Dass die Feuerwehr auch am Tag der offenen Tür immer einsatzbereit ist, wurde bereits um kurz vor 11 Uhr, sozusagen zur Eröffnung der Veranstaltung, unter Beweis gestellt. In einem Wohnhochhaus in der Richard-Wagner-Straße hatten ein piepsender Brandmelder und Rauchentwicklung die Nachbarn auf den Plan gerufen – unklar war, ob sich noch Menschen in der betroffenen Wohnung befinden. Die Helfer, die nach wenigen Minuten vor Ort waren, konnten allerdings lediglich angebranntes Essen auf dem Herd feststellen.