„Seit 1875 ehrenamtlich
für Sie im Einsatz“
News

Gemeinsame Jahreshauptversammlung von Kernstadtfeuerwehr und Stadtteilfeuerwehr Zeppelinheim: Entwicklung Neu-Isenburgs stellt auch Freiwillige Feuerwehren vor Herausforderungen – auch interne Veränderungen stehen an

21.03.2017

In einer Seminar-Reihe machen sich verschiedene Arbeitsgruppen Gedanken über die Zukunft der Feuerwehr. „Meine Hoffnung ist, dass die Freiwilligkeit erhalten bleibt“, sagte Stadtbrandinspektor Werner während seines Jahresberichts. Dennoch seien es „große Schritte“, die zu gehen sind.

Für die Feuerwehren der Stadt Neu-Isenburg wird es mittelfristig nämlich „generationsbedingt“ Veränderungen in der Führung geben: Sowohl Stadtbrandinspektor Stefan Werner, als auch sein Stellvertreter Thomas Peters stehen in einigen Jahren altersbedingt nicht mehr zur Verfügung. Deshalb wurde schon jetzt damit begonnen, zu planen, wie es weitergeht. Parallel zu der internen Zukunftsentwicklung soll außerdem bald mit den städtischen Gremien über die Amtsnachfolge Werners gesprochen werden.

„Weitere Herausforderungen bestehen durch die Stadtplanung“, so Werner. Die Umsetzung des Baugebiets Birkengewann, der Ausbau des „Stadtquartier Süd“, Wohnverdichtung im ganzen Stadtgebiet – knapp 3000 neue Einwohner und knapp 2000 zusätzliche Arbeitsplätze rechnete Werner in seiner Prognose für die kommenden fünf Jahre vor. Hinzu kommt der geplante Bau der „Regionaltangente West“. Da hier mittlerweile eine Verlängerung auf der Friedhofstraße bis hin zur Feuerwache im Gespräch ist, äußerte der Stadtbrandinspektor die Befürchtung, dass sich die mit dem Bau verbundene Verengung der Fahrbahn auch auf die Einhaltung der Hilfsfristen von Feuerwehr und Rettungsdienst auswirken wird. Bei all diesen Entwicklungsplanungen sei die Feuerwehr von Seiten der Stadt eingebunden, so Werner. Er richtete ein großes Lob an Bürgermeister Hunkel und den 1.Stadtrat Schmitt: „Wir werden immer sofort zu Rate gezogen, damit wir keine bösen Überraschungen erleben.“

133 aktive Mitglieder zählen die Feuerwehren Neu-Isenburg und Zeppelinheim zusammen, insgesamt 27 Jugendliche sind in den Jugendfeuerwehren aktiv. Über 4000 Stunden wurden 2016 für Einsätze, mehr als 6000 Stunden für Aus- und Fortbildung aufgewendet – ganz überwiegend ehrenamtlich. „Ich finde, das ist eine gewaltige Leistung, neben dem eigentlichen Beruf. Unsere Bürger können beruhigt schlafen“, fasste Stefan Werner zusammen.

Auch die gut funktionierende Zusammenarbeit in puncto Ausbildung mit den Nachbarkommunen kommentierte der Stadtbrandinspektor. So wird es künftig in Neu-Isenburg, Langen, Dreieich und Egelsbach beispielsweise gemeinsame Ausbildungsgrundlagen für so genannte „Atemschutznotfalltrainings“ geben. Hier üben die Feuerwehrwehrleute, die unter Umluft unabhängigem Atemschutz, beispielsweise innerhalb brennender Wohnungen löschen, wie sie sich und ihre Kollegen im Notfall am Schnellsten in Sicherheit bringen können.

Dass selbst der „Nachwuchs für den Nachwuchs“ sichergestellt ist, machte Udo Bachmann deutlich. Er berichtete stellvertretend für die Betreuer von den Aktionen der Neu-Isenburger Kinderfeuerwehr im vergangenen Jahr. 21 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren sind bei den „Löschdrachen“ (so der selbstgegebene Name der Kinderfeuerwehr) dabei. Förderung von Freundschaft und Teamfähigkeit, Interesse wecken an der Jugendfeuerwehr, vermitteln, wie man sich in Gefahrensituationen selbst schützen kann – das soll in dieser jüngsten Nachwuchstruppe der Feuerwehr hauptsächlich vermittelt werden. Hierbei steht zunächst weniger Feuerwehrtechnisches, als vielmehr Brandschutz- und Verkehrserziehung im Vordergrund, aber auch malen und basteln gehört mit dazu. Weitere Infos zur Kinderfeuerwehr gibt es hier.

Bürgermeister Herbert Hunkel richtete bei der Jahreshauptversammlung ebenfalls einige Worte an die ehrenamtlichen Helfer. Zum einen betonte er den gesellschaftlichen Wert, den die ehrenamtliche und uneigennützige Arbeit der freiwilligen Feuerwehrleute hat („und das ist in Ihrem Fall nun wirklich alles andere als eine Floskel“). Außerdem spiegelte er das Lob des Stadtbrandinspektors zurück an die Feuerwehr. Sei es bei der Frage nach der Notwendigkeit neuer Feuerwehrfahrzeuge (momentan sind gerade zwei in Arbeit) oder zum Beispiel auch bei Sicherheitsfragen bezüglich der oben genannten Projekte: Die Auskünfte und Informationen, die die Stadt von der Feuerwehr erhält seien stets kompetent und verlässlich.

Zum Abschluss wurden insgesamt sieben Feuerwehrleute noch mit Anerkennungs-Prämien des Landes Hessen für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet.