Brände löschen, Menschen retten, Vermisste bergen – Jugendfeuerwehren aus dem Westkreis Offenbach üben Zusammenarbeit
03.06.2017Rund 50 Jugendliche der Jugendfeuerwehren Neu-Isenburg, Langen und Dreieich (Sprendlingen, Götzenhain und Offenthal) haben am Samstag auf dem Gelände der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in der Schleussnerstraße eine große Übung absolviert. Brände löschen, eingeklemmte Menschen retten, Vermisste bergen: Die Organisatoren, allen voran Ausbilder Dominic Peters, der die Übung federführend ausgearbeitet hat, hatten an alles gedacht.
Die beiden Arbeiter dachten, sie machen alles richtig. Eigentlich sollen sie nur eine brandgefährliche Flüssigkeit aus einem Fass in ein anderes umfüllen. Doch irgendetwas läuft dabei richtig schief: Eine heftige Verpuffung löst gleich mehrere Brände aus, verteilt über weite Teile des gesamten Geländes. Mitarbeitern im Kellergeschoss ist der Fluchtweg abgeschnitten – keiner weiß genau wie viele noch da unten sind und wo sie sich genau befinden. Aufgeschreckt durch den heftigen Knall kommt es im Bahnhof des Werks zudem noch zu einer Verkettung unglücklicher Umstände. Ein Mann wird dabei in einer Laderampe eingeklemmt, ein zweiter unter einem Auto.
Mit acht Feuerwehrautos rücken die etwa 50 jungen Helfer an. Tanklöschfahrzeuge, ein Teleskopmast und Einsatzleitwagen sind dabei.
Die Jugendlichen aus Langen kümmern sich zuerst um die Befreiung der beiden eingeklemmten Männer am Werksbahnhof und löschen einen der zahlreichen Kleinbrände, der durch die Verpuffung verursacht wurde. Währenddessen wird von den Neu-Isenburger Nachwuchsfeuerwehrleuten aus dem Teleskopmast ein Dachstuhlbrand gelöscht. Die restlichen Helfer der Jugendfeuerwehr Neu-Isenburg suchen im Keller nach den Vermissten und löschen das Feuer dort.
Die Jugendfeuerwehren aus Dreieich bekämpfen zwei weitere Feuer im Außenbereich. Außerdem kümmern sie sich um Löschwassernachschub. Parallel richteten sie eine Sammelstelle für die zahlreichen geretteten und geborgenen Opfer ein. Zum Abschluss üben die Jugendlichen noch gemeinsam den Aufbau einer so genannten „Riegelstellung“. Hierbei werden Löschmittel gezielt dazu eingesetzt, um ein Übergreifen von Bränden auf benachbarte, noch nicht brennende Bereiche zu verhindern. Und tatsächlich: Die Jugendlichen können erreichen, dass eine weitere Halle zum Raub der Flammen wird.
Neben den Ausbildern der Jugendlichen um Jugendfeuerwehrwart Marius Seeger, machten sich auch einige Eltern ein Bild vom Hobby ihrer Kinder. Auch Kreisbrandinspektor Ralf Ackermann, sein Stellvertreter Thomas Peters, Neu-Isenburgs Stadtbrandinspektor Stefan Werner und nicht zuletzt Bürgermeister Herbert Hunkel waren vor Ort. Sie alle zeigten sich beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen, auch die gute überörtliche Zusammenarbeit bereits auf Jugendfeuerwehrebene wurde verschiedentlich gelobt.
Während sich der Bürgermeister mit einem Präsent bedankte (Anlass der Übung war das 45-jährige Jubiläum der Neu-Isenburger Jugendfeuerwehr), stellten sich Wehrführung und Stadtbrandinspektion aus Neu-Isenburg im Anschluss an die Übung an den Grill und sorgten für Würstchen und Steaks für die Übungsteilnehmer.
Wer zwischen 10 und 17 Jahre alt ist und sich vorstellen könnte bei der Jugendfeuerwehr dabei zu sein, ist herzlich eingeladen in der Sankt-Florian-Straße vorbeizuschauen und sich ein genaueres Bild von diesem spannenden & interessanten Hobby zu machen. Jede Woche wird außerhalb der Ferien geübt – immer montags zwischen 18 und 20 Uhr. Weitere Infos gibt es auch hier:
Jugendfeuerwehr Neu-Isenburg im Internet
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