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Anforderung des TLF 24/50 zur Unterstützung bei der Waldbrandbekämpfung in Münster (Landkreis Darmstadt Dieburg)

16.08.2022

Am Dienstag (16.08.2022) wurde unsere Stadtbrandinspektion in den frühen Morgenstunden telefonisch von der Leitstelle Dietzenbach darüber informiert, dass eine Anforderung für unser Tanklöschfahrzeug (TLF24/50) zur Unterstützung beim ausgedehnten Waldbrand in Münster (Landkreis Darmstadt Dieburg) vorliegt.

Sofort wurden Personen eingeteilt, sowie weiteres Personal für die späteren Ablösungen gesucht. Bereits um 06:00 konnten wir uns in Münster einsatzbereit melden. Unser Einsatzauftrag lautete „Sicherstellung der Löschwasserversorgung mittels Pendelverkehrs“.

Dies war erforderlich, um benötigtes Löschwasser von den Hydranten an die Übergabestellen in den Wald zubringen, damit immer genügend Löschwasser vorhanden war.

Der Einsatz wurde entsprechend in 8-Stunden Schichten aufgeteilt. Pro Schicht waren je 2 Kameraden vor Ort. Nach über 56 Stunden konnten wir den Einsatz vorerst beenden. Wir haben in diese Zeit mehr als 470.400 Liter Wasser durch Tank und Pumpe fördern können. Nachdem wir heute (18.08.) nach 56 Stunden Dauereinsatz gegen Mittag die Einsatzstelle verlassen haben, standen noch aufwendige Reinigungsarbeiten an Mensch und Maschine an.

Einer unserer Kameraden hat seine Erlebnisse aus seiner Schicht zusammengefasst:

Gestern konnte ich einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung des Waldbrandes in Münster leisten. Inzwischen sind wir mit unserem Fahrzeug in der fünften 8-Stunden-Schicht, ein Ende des Einsatzes ist aktuell nicht absehbar.

Ich ziehe den Hut vor allen an diesem Einsatz beteiligten Einsatzkräften, es ist ein absoluter Wahnsinn, was da alles geleistet wurde. Kilometerweise Schläuche wurden verlegt, auf dem Waldwegen steht alle paar hundert Meter ein Lichtmast für die nächtliche Beleuchtung, es gibt überall Versorgungsstellen mit Getränken und Verpflegung, alle arbeiten Hand in Hand, egal von wo sie kommen (und die Kräfte kamen aus vielen Regionen nach Münster, von Steinauan der Straße bis Hirschhorn, von Raunheim bis Kahl am Main).

Eine wahnsinnige Logistik, die dort eingerichtet wurde, sei es die mobile Tankstelle vom THW, der Versorgungsstelle vom DRK und alle anderen Organisationen, die ich selbst vielleicht selbst nicht wahrgenommen habe. Auch die Landes- und Bundespolizei sowie die Bundeswehr leisten ihren Beitrag, genauso wird die Forstarbeiter, die auch unermüdlich im Einsatz war. Ich bin sehr stolz und dankbar, ein Teil dieses Systems gewesen zu sein, ein kleines Zahnrädchen, was zum Erfolg der Einsatzmaßnahmen führen wird. Aber ich bin auch sehr dankbar, dass meine Frau mich trotz aller Bedenken, denn immerhin gibt es in dem Bereich doch immer wieder kleine Detonationen, schweren Herzens hat ziehen lassen, um meinen "Job" zu erledigen. Ich hoffe, die Einsatzmaßnahmen können bald beendet werden, auch wenn die Personalplanungen noch für mehrere Schichten weiterhin aufgestellt sind. Die besten Genesungswünsche an die Kameradinnen und Kameraden, die sich bei dem Einsatz verletzt haben oder aufgrund von Erschöpfungszuständen behandelt werden mussten. Danke sage ich auch der jungen Dame, die uns während eines Tankstopps im Gewerbegebiet in Eppertshausen mit einer Steige Eiskaffee versorgt hat. So eine kleine Anerkennung erlebt man nicht so häufig.