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325 Jahre Neu-Isenburg – 149 Jahre Feuerwehr – Teil XVI: Die Ära Willi Staub in den 1970er Jahren

04.11.2024

Am 01. April 1970 übernahm der bisherige Stellvertreter Willi Staub als neuer Ortsbrandmeister eine tadellos ausgestattete Wehr, ein erweitertes Feuerwehrhaus sowie einen geordneten Fuhrpark. Er setzte die Modernisierung konsequent fort und führte manches ein, was heute noch Bestand hat. Der ehemalige Neu-Isenburger Stadtbrandinspektor Karlheinz Müller erinnert sich:

„Am 01. Januar 1971 trat das neue „Brandschutzhilfeleistungsgesetz“ in Kraft. Damit wurde auch der Bereich der technischen Hilfeleistungen in einem Gesetz geregelt. Wesentliche Punkte in dem Gesetz waren:

  • die Freiwillige Feuerwehr Neu-Isenburg wird eine öffentliche Einrichtung,
  • der Ortsbrandmeister heißt nunmehr Stadtbrandinspektor,
  • die Rechte und Pflichten sind in einer Ortssatzung zu regeln,
  • der Feuerwehrverein kann weiterhin bestehen bleiben

Erstmals „Tag der offenen Tür“

1971 veranstaltete man erstmals einen „Tag der offenen Tür“, um der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, sich über die Arbeit einer Freiwilligen Feuerwehr zu informieren. Aufgrund des großen Zuspruchs entwickelte sich dieser besondere Tag zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens und wird heute noch sehr erfolgreich im 2-jährigen Rhythmus jeweils im September durchgeführt.

Da bei den Brandeinsätzen die Innenangriffe unter Atemschutz stetig zunahmen und der Feuerwehrmann in seiner dunklen Uniform mit dem schwarzen Helm nicht zu sehen war, beschaffte Willi Staub als eine seiner ersten Maßnahmen neue Brandschutzhelme. Diese waren phosphoreszierend (nachleuchtend) und mit reflektierenden Streifen versehen. Gleichzeitig führte Staub eine Einsatzdokumentation ein.

Frischer Glanz bzw. Lack für die Feuerwehrfahrzeuge

Nachdem das neue MAGIRUS TLF 16, der „Heinrich“, in der Frankfurter Lackierung „Rot/Weiß“ ausgeliefert wurde, ließ er auch die anderen Feuerwehrfahrzeuge mit dieser auffälligen Lackierung versehen. Ziel: Eine bessere Kenntlichmachung der Fahrzeuge im dichter werdenden Straßenverkehr. Diese Farbgebung wird auch heute noch in modernisierter Form verwendet.

Die Zahl der Einsätze stieg Anfang der 1970-er Jahre sprunghaft an. 1965 verzeichnete man 54 Einsätze, 1970 waren es 63 und dann 1973 wurde die magische Zahl von 183 Einsätzen erreicht.

Dies veranlasste Willi Staub zu sagen: „Jetzt ist das Ende der Fahnenstange erreicht, mehr kann eine Freiwillige Feuerwehr nicht leisten“. Dies war jedoch ein großer Irrtum, wie es sich in den späteren Jahren zeigte, denn bereits 1976 mussten 301 Einsätze abgewickelt werden.“

In seiner Amtszeit hatte Willi Staub neben einer Vielzahl von kleineren Einsätzen gleich vier Großfeuer unter teils erschwerten Bedingungen als Einsatzleiter zu meistern. Details hierzu berichtet Karlheinz Müller im nächsten Teil.