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Hilfeleistung

Einsatz Nr. 2011 | 321 - „H Gefahr 1: Auf Speditionsgelände tritt Gefahrstoff aus“

Wann ist es passiert?03.09.2011
Was ist passiert?H Gefahr 1: Auf Speditionsgelände tritt Gefahrstoff aus
Wo ist es passiert?An der Gehespitz
Eingang der Meldung04:47 Uhr
Alarmierung04:47 Uhr
Erstes Fahrzeug ausgerückt04:52 Uhr
Erstes Fahrzeug an der Einsatzstelle04:57 Uhr
Letztes Fahrzeug abgerückt08:19 Uhr
Ende des Einsatzes 09:15 Uhr

Einsatzbericht

Bei der geplanten Entladung eines als Wechselaufbau konzipierten Hängers an einer Laderampe bemerkten Mitarbeiter vor Ort zunächst einen strengen Geruch und anschließend den Austritt einer als „Gefahrgut“ gekennzeichneten Flüssigkeit. Nach einer ersten Erkundung vor Ort waren nur geringe Mengen der als leicht entzündbar und explosionsgefährlich gekennzeichneten Lackfarbe ausgelaufen. Dennoch wurden aufgrund der Eigenschaften der Flüssigkeit die höchstmöglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Um den betroffenen Container herum wurde ein 50 Meter großer Sicherheitsradius gezogen. Mitarbeiter der Speditionsfirma hatten den Hänger noch vor Eintreffen der Feuerwehr von der Rampe weg auf eine freie Fläche transportiert. Da über die oben genannten Gefahren hinaus die Farbe bei näherem Kontakt auch eine Reizung von Augen, Haut und Atemwegen auslösen kann, wurden im unmittelbaren Gefahrenbereich nur Einsatzkräfte unter umluftunabhängigem Atemschutz eingesetzt. Außerdem musste bei der Flüssigkeit auch die Fähigkeit zur „Selbsterhitzung“ angenommen werden. Deshalb und da bei einem Brand mit der Entstehung weiterer giftiger Gase gerechnet werden musste, wurde zusätzlich zu den erwähnten Maßnahmen auf einen umfassenden vorbeugenden Brandschutz geachtet. Aufgrund zwischenzeitlich durchgeführter Messungen musste von keiner akuten Explosionsgefahr ausgegangen werden. Da der Container auf der Wechselbrücke in mehreren Schichten beladen war, wurde von einem Feuerwehrmann unter Atemschutz mit einem Gabelstapler zunächst der obere, nicht betroffene Teil der Ladung abtransportiert. Die ausgelaufene Flüssigkeit war zwischenzeitlich überwiegend eingetrocknet. Insgesamt waren ca. 60 Liter der Farbe aus den betroffenen Behältern ausgetreten. Ein Teil davon wurde samt beschädigten Behältern in Schadstofffässer eingelagert, der Rest wurde mit Bindemittel abgestreut. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Menschen wurden nicht verletzt, die Höhe des entstandenen Sachschadens ist unklar. Ein großer Teil der Ladung auf dem Wechsel-Container wurde zerstört. Als Unglücksursache muss vermutet werden, dass sich während der Fahrt des Sattelschleppers aus Bremen nach Neu-Isenburg zunächst unbemerkt eine nicht ausreichend gesicherte Palette gelöst hatte. Da auch an dem Hänger selbst Farbanhaftungen gefunden wurden ist nicht ausgeschlossen, dass bereits während der Fahrt geringe Mengen auf die Fahrbahn gelaufen sind.