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Doppelhaus in Zeppelinheim in Flammen / Fünf Menschen im Gebäude / Feuerwehren Neu-Isenburg und Zeppelinheim proben gemeinsam den Ernstfall

11.05.2016

Aus allen offenen Türen und Fenstern des Hauses in der Kapitän-Strasser-Straße 3 im Stadtteil Zeppelinheim quillt dichter Rauch. Im Gebäude brennt es, das Feuer hat bereits auf die andere Doppelhaushälfte übergegriffen. „Hilfe, wir kommen nicht mehr raus!“ brüllt Mirsad Kaplan. Er steht am Fenster im 1.Obergeschoss mitten im Qualm, der Fluchtweg über die Treppe ist abgeschnitten.

„Dreht den Nebel noch mal etwas runter, es dauert noch einen Moment, bis es losgehen kann“, krächzt es aus dem Funkgerät von Fabian Straßburg. Genau wie Mirsad und seine beiden anderen Jugendfeuerwehrkollegen Dennis und Tahsin, wartet der 16jährige darauf, dass die Kollegen aus den Einsatzabteilungen Zeppelinheim und Neu-Isenburg endlich mit der Übung starten.

Michael Eifler von der Zeppelinheimer Feuerwehr hat die Abbruchhäuser zur Verfügung gestellt und gemeinsam mit den Kollegen Dieter Blattmann und Stephan Anthes das Szenario geplant, dass die Feuerwehrleute hier gleich vorfinden werden. Wenige Minuten später steht die ganze Straße voll mit Feuerwehrautos. Ein Teil der 40 Feuerwehrleute, die an der Übung teilnehmen, kümmert sich zuerst um die Rettung der „Verletzten“, einige andere besorgen frisches Löschwasser mit einem Hydranten aus dem städtischen Wasserverteilungssystem. Schläuche werden ausgerollt, Leitern zum Brandobjekt getragen. „Im Keller der Hausnummer 1 liegt auch noch eine Puppe“, sagt Stephan Anthes, „mal sehen wie schnell die gefunden wird.“

An einem der kleinen Fenster im 1. Obergeschoss der Hausnummer 1 wartet indes Jugendfeuerwehrmann Dennis Multer auf Rettung. Das Fenster ist von der Straße aus mit der großen Drehleiter erreichbar. Es dauert nur wenige Minuten, da haben Helfer unter schwerem Atemschutz den 15jährigen gerettet. Nach einer knappen Viertelstunde sind auch seine drei Jugendfeuerwehrkollegen Tahsin, Fabian und Mirsad sicher ins Freie gebracht, die Puppe im Keller wird wenig später dann auch noch gefunden.

Fast schon nebenbei wird in der Zwischenzeit noch ein Atemschutznotfall geübt. So werden bei der Feuerwehr Zwischenfälle genannt, bei denen sich ein Kollege mit Atemschutzgerät während der Brandbekämpfung verletzt und nicht mehr selbst aus dem Gefahrenbereich raus kommt. Nach nur wenigen Minuten ist der Feuerwehrmann von einem „Rettungstrupp“ in Sicherheit gebracht.

Eine dreiviertel Stunde nach Brandausbruch sind alle Flammen gelöscht. Anschließend werden die beiden Häuser noch belüftet. Nach dem Aufräumen gibt es noch eine kurze Nachbesprechung am Grill im Hof der Zeppelinheimer Feuerwache. „Fast alles ist gut gelaufen“, da sind sich Beobachter und Teilnehmer einig. „Solche Übungen sind auch wichtig, um die Zusammenarbeit zwischen Kernstadt- und Stadtteilfeuerwehr zu proben“, fasst Mitorganisator Anthes zusammen. „Das sollten wir auf jeden Fall regelmäßig wiederholen.“

Spätestens am diesjährigen Tag der offenen Tür bei der Kernstadtfeuerwehr in der Sankt-Florian-Straße wird es wieder dazu kommen. Er findet am Samstag, den 3.September statt, um 11 Uhr geht es los.